Im Herbst 2024 berichtete uns unsere Hilfsperson Jane von einem Geschwisterpaar an ihrer Schule, dem das Schicksal gerade übel mitspielte.
Die Mutter von Filex und Sylvia war alleinerziehend. Eines Tages aber verließ sie die Familie, um einen neuen Mann zu heiraten. Sie ließ Filex, Sylvia und ihre zwei jüngeren Geschwister bei ihrer Großmutter zurück. Filex ist sieben Jahre alt, seine Schwester Sylvia zehn und die jüngeren Zwillingsbrüder drei Jahre alt. Filex und seine Schwester Sylvia hatten bereits begonnen, an der Bofa Comprehensive School zur Schule zu gehen, als ihre Großmutter plötzlich krank wurde. Bei ihr wurde Krebs diagnostiziert.
Durch die hohen Behandlungskosten war die Großmutter nicht mehr in der Lage, die Schule zu bezahlen. Sylvia und Filex mussten die Schule verlassen. Wieder zur Schule gehen zu können, würde Filex und Sylvia wenigstens ein bißchen Normalität und Halt zurückgeben – und natürlich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.

Zu dieser Zeit sollte Jonne, der zehnjährige Sohn unserer Vereinsgründerin, in der Schule einen Vortrag über Kenia halten. Durch die Reise der Familie im Sommer konnte er viele Eindrücke gewinnen, wie die Menschen dort leben. Er erstellte ein Plakat mit Fotos seiner Reise und bat seine Mutter, ihm auch Flyer des Vereins mit in die Schule zu geben. „Wenn ich schon erzähle, wie es in Kenia ist, möchte ich auch Werbung für Euren Verein machen. Vielleicht kann ich so ja einem Kind helfen.“ sagte Jonne.
Und damit sollte er recht behalten. Neben einer Spende meldeten sich außerdem zwei Mütter, die gerne für ihre Kinder Lilli und Max eine Patenschaft abschließen wollten. Der zehnjährige Max hatte seine Mutter Lavinia schon zuvor gefragt, ob sie nicht eine Patenschaft für ein afrikanisches Kind übernehmen könnten, als er in einer Zeitschrift die Werbeanzeige einer großen Hilfsorganisation entdeckte. Unser Flyer kam also genau zur richtigen Zeit. Bei unserem Verein hatte Lavinia das Gefühl, dass das Geld auch dort ankommt, wo es gebraucht wird, anders als bei einer großen Organisation.
Und so konnten die Geschwister Sylvia und Filex nach wenigen Wochen endlich wieder zur Schule gehen und bekommen seither auch jeden Tag Essen in der Schule. Der kleine Filex rührte unsere Hilfsperson Jane zu Tränen, als er am ersten Schultag nach dem Essen zu ihr kam und sich bei ihr bedankte, weil er schon lange nicht so gut und viel gegessen habe.
Leider verlor die Großmutter der beiden Kinder letztendlich den Kampf gegen den Krebs. Sie leben nun bei einer Tante. Die Schule bietet den Kindern Stabilität und Halt – und natürlich die Hoffnung auf eine bessere Zukunft.
Liebe Lilli (mit Mama Steffi), lieber Max (mit Mama Lavinia), wir danken Euch für Euer Vertrauen in unseren Verein und dass ihr Filex und Sylvia in dieser schweren Zeit unterstützt habt.


„Bei Tumaini Kenia e.V. sind wir sicher, dass unser Geld auch wirklich ankommt. Besonders für meinen Sohn Max ist es toll, Bilder, Videos und Briefe von unserem Patenkind Filex zu bekommen und ihm zu antworten.“
– Lavinia mit Max, Paten von Filex